Wohn-Riester – Eigenheimrente
Bausparen als Altersvorsorge: Wohn-Riester
Die Riester-Rente dürfte dank hoher Medienpräsenz jedem Deutschen ein Begriff sein. Auch der Wohn-Riester tritt zunehmend in den Fokus, auch wenn es sich hier nicht um den offiziellen Produktbegriff handelt – man spricht offiziell von der Eigenheimrente. Seit dem 1.1.2008 können Bausparer die Eigenheimrente beanspruchen, die zusätzlich zur Riester-Rente und Riester-Sparplänen ins Leben gerufen wurde. Der Wohn-Riester soll den Anreiz schaffen, sich um eine private Altersvorsorge zu kümmern. Dies geschieht immer häufiger über das Eigenheim. Wie funktioniert die Eigenheimrente? Wie kann man sie beantragen? Und was kann man aus dem Wohn-Riester herausholen?
Was genau ist die Eigenheimrente?
Eine private Altersvorsorge als Zusatz zur gesetzlichen Rente ist empfehlenswert. Doch nicht nur finanzielle Mittel, auch das Eigenheim für das Alter ist für viele zukünftige Rentner interessant geworden. Der Wohn-Riester soll dabei als Unterstützung dienen. Es handelt sich hierbei um ein relativ junges Produkt. Die Eigenheimrente ersetzt die Eigenheimzulage, welche 2006 abgeschafft wurde.
Gefördert werden alle Eigenheime wie Eigentumswohnungen oder Häuser. Es ist unerheblich, ob es sich um den Kauf, Bau oder die Schuldenabzahlung handelt. Voraussetzung ist, dass die Besitzer sie als Wohnraum nutzen. Ferienhäuser und vermietete Objekte fallen hier also beispielsweise heraus.
Wie funktioniert der Wohn-Riester?
Es gibt zwei verschiedene Modelle zur Förderung des Eigenheims.
1. Teilnehmer an der Riester-Förderung: Wer bereits eine Riester-Förderung in Anspruch nimmt (Riester-Rentenversicherungen, Riester-Fondssparpläne oder Riester-Banksparpläne), kann diese bis zu 100% in den Erwerb von Wohneigentum investieren. Voraussetzung ist, dass unmittelbar nach Abschluss des Riester-Vertrags erste Investitionen in den Immobilienerwerb bzw. -umbau geschehen. Als Richtwert wird hier ein Zeitraum von 12 Monaten nach Vertragsabschluss gesehen. Auch Teilentnahmen (bis maximal 75%) sind möglich.
2. Nutzer eines Darlehens: Wer mittels eines Darlehens (wie durch einen Bausparvertrag) seine Immobilie finanziert, kann hier mit steuerlichen Förderungen rechnen, die im Endeffekt die Tilgungskonditionen verbessern. Das Darlehen muss dann allerdings bis zum 68. Lebensjahr getilgt sein. Banken und Bausparkassen bieten hier spezielle Produkte an.
Die Besonderheit des Wohn-Riester-Bausparens ist, dass ein virtuelles Wohnförderkonto erstellt wird, auf dem alle Einzahlungen und Tilgungen erfasst werden. Alle Beträge werden mit einer Pauschale von 2,00% verzinst. Sobald der Besitzer des Riester-Bausparens ins Rentenalter eintritt, muss er die Summe versteuern. Man spricht hier von einer nachgelagerten Besteuerung.
Wer kann eine Riester-Förderung in Anspruch nehmen?
Generell können alle Personen eine Riester-Förderung in Anspruch nehmen, die sich für eine gesetzliche Rente qualifizieren. Dazu gehören rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer, Selbstständige, Arbeitslose oder Menschen im Krankenstand. Die Riester-Förderung ist freiwillig und muss selbstständig beantragt werden.
Wie viel Förderung erhält man mit dem Riester-Bausparen?
- Einzelpersonen: 154 Euro pro Jahr
- Ehepartner: 308 Euro pro Jahr
- Kinder, die vor 2008 geboren wurden: 185 Euro pro Jahr
- Kinder, die ab 2008 geboren: 300 Euro pro Jahr
Um diese Höchstgrenze zu erreichen, muss mindestens 4% des Vorjahresbruttoeinkommens auf das Wohnförderkonto bezahlt worden sein. Dabei ist eine Maximalsumme von 2.100 Euro möglich.
Besonderheiten des Riester-Bausparens
Antragsteller unter 25 Jahren erhalten einen sogenannten Berufseinsteiger-Bonus. Dieser sieht vor, dass alle in diese Altersgruppe fallenden Menschen eine einmalige Bonuszahlung von 200 Euro erhalten und zwar unabhängig davon, ob sie nun Berufseinsteiger sind oder nicht. Die Summe wird automatisch überwiesen und muss nicht extra beantragt werden.
Darüber hinaus können auch Menschen mit vorzeitiger Erwerbsunfähigkeit (Frührente) zum Kreis der Förderberechtigten zählen.
Fazit: Die Eigenheimrente lohnt sich
Wer sich dafür entscheidet, die Eigenheimrente zu nutzen, kann damit zu günstigen Konditionen die Immobilie finanzieren. Mithilfe von Förderungen vom Staat ist das Ziel schneller erreicht. Allerdings sollten Teilnehmer des Wohn-Riesters sich ihrer Absichten sicher sein: Das Geld muss für die Immobilie genutzt werden und kann nicht in andere Sachwerte investiert werden. Wer allerdings im Alter mietfrei wohnen möchte, für den lohnt sich das Wohn-Riestern.